Vita Atelierhaus Götze
Mein Name ist Muna Götze geb. Al-Hammouri. Ich bin 1959 in Gaza geboren und habe die österreichische Staatsbürgerschaft, da meine Mutter Österreicherin war. Mein Vater war Araber, er verstarb als ich ein halbes Jahr alt war, er hinterließ neun fast erwachsene Kinder aus seiner ersten Ehe. Im Alter von zwei Jahren zog meine Mutter mit mir und meinen zwei Brüdern aus ihrer ersten Ehe in den Libanon/Beirut, dann weiter nach Kuwait. Dort verbrachte ich sieben Jahre meiner Kindheit. Ich war schon als Kind das Bindeglied der Familien. Ich fühlte mich als Vermittler zwischen Kulturen. Zwischen Arabien und Europa. Was sich später oft in meiner Kunst widerspiegelte. Als ich neun Jahre alt war, beschloss meine Mutter mit mir nach Europa auszuwandern. Ihrem Naturell entsprechend, natürlich nicht unkompliziert! Nein, man musste noch einige Länder sehen. Also ging es über Irak, Iran und die Türkei nach Österreich. Dort lebten wir einige Jahre, (unter anderem auch in Wien) bis wir hier in Deutschland Fuß gefasste haben. Im Alter von 21 Jahren, wurde ich durch einen schweren Verkehrsunfall zeitweise aus dem Leben gerissen. Was ich damals „erleben durfte“, hatte mich, als ich es begriffen habe, zur Spiritualität geführt. Jetzt lebe ich schon viele Jahre in Nideggen/Eifel. Ich habe zwei leibliche Söhne und drei Pflegesöhne, die wir wie unsere eigenen Kinder ansehen. Mein soziales Engagement stand für mich und meinem Mann immer an erster Stelle. Wir haben im Laufe der letzten 24 Jahre, sehr viele Kinder, zur Kurzzeitpflege aufgenommen und betreut, um auch ihnen ein liebevolles Umfeld zu ermöglichen. Ehrenamtlich habe ich Asylbewerber und bedürftige Menschen betreut. Da ich in meinem Leben dreizehn verschiedene Schulen besuchen musste (also nicht gerade eine ausgeglichene Kindheit erlebte), bin ich sehr sesshaft geworden und habe versucht meinen Kindern immer, ein geborgenes ausgeglichenes Zuhause zu geben. Kunst liegt in unserer Familie. MeinVater war Richter und schrieb Bücher. meine Mutter (sie verstarb 2003) war eine Künstlerin - nicht nur eine „Lebenskünstlerin“, sondern auch, was sie malte und modellierte war ausgesprochen gut. Aber ich konnte ihr leider in dieser Hinsicht nichts gut genug machen, also habe ich mir nie zugetraut, etwas zu malen besser gesagt, mich künstlerisch zu entfalten. Ich hatte sogar eine Phobie vor dem Kunstunterricht. Vor einigen Jahren (2005), ist mein Knoten gelöst worden. Man hat mir die Angst genommen. Es wurde in mir unbewusst das geweckt, was schon so lange darauf gewartet hatte, geweckt zu werden. Nun male ich wenn es mir danach ist und ich Zeit habe. Ich habe inzwischen an einigen Kunstakademien Unterricht genommen aber bin Autodidaktin. Ich darf sagen, nun habe ich den Weg zu meinem Stil gefunden. Ich kann mich beim Malen verlieren. Die Zeit vergessen. Es ist für mich wie eine Meditation. Heute würde ich sagen, dass meine vielen Erlebnisse, seien sie positiv oder Schicksalsschläge, meine Kunst zum Teil prägen. Aber auch die Tatsache, dass ich schon als Kind Vermittler zwischen der Europäischen und Arabischen Welt war und oft vermitteln sollte, prägen zum Teil meine Arbeiten. Ich freue mich darauf ausstellen zu können und meine Freude mit Anderen zu teilen. Ich weiß genau, welche Empfindungen ich hatte bei jedem meinen Bilder. Wenn ich dem Bild kein Thema gebe, ist es meistens viel interessanter sich mit dem Betrachter auszutauschen. Zu spüren was mein Gegenüber dabei empfindet. Das fasziniert mich. Oft spüre ich Parallelen, Austausch und Resonanz. Meine Bilder sollen in dem Betrachter etwas bewegen.
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